Stich für Stich zum Ziel: Das 6 Köpfe-12 Blöcke Top von 2018 ist endlich zum Quilt geworden!

Was lange währt wird endlich gut! Unglaublich, aber mein Göttergatte musste FÜNF (!) Jahre darauf warten, dass aus seinem Top endlich ein Quilt wurde. 

Am 1. Oktober vor fünf Jahren habe ich hier stolz berichtet, dass das Top für die Tagesdecke, die mein Mann sich für das Gästebett in seinem Arbeitszimmer gewünscht hat, fertig ist. Und mit sehr viel Enthusiasmus im Kopf war ich auch fest davon überzeugt, meinen Mann an Weihnachten mit der fertigen Tagesdecke überraschen zu können! Pustekuchen! Fünf Jahre hat es gedauert - und meine bessere Hälfte hat schon nicht mehr an die Vollendung geglaubt!

Überlegungen,wie ich die Decke vergrößern könnte...

Woran es gelegen hat? Das kann ich ganz genau sagen: die Decke misst gut 2,25 x 2,5 m und ich hatte nur eine Haushaltsnähmaschine um das gute Stück zu quilten…

…und natürlich eine gehörige Portion Respekt!

Dann erzählte mir eine liebe Freundin meiner Mutter (die in Berlin lebt), sie habe sich ein neues Maschinchen gegönnt, eine Longarm, die Bernina Q16! Und sie bot mir an, ich dürfe sie ausprobieren! Also hatte ich bei meinem letzten Berlin-Urlaub nicht nur meine Tochter samt Freundin sondern auch noch mein Quilttop, einen passenden Vlies und zwei mögliche Rückseitenstoffe im Gepäck.

Mein Plan, de Decke mal eben an einem Nachmittag auf der Longarm zu quilten, ging aber leider nicht auf. Üben konnte ich darauf (und habe mich ein wenig in das Maschinchen verliebt), aber meine Decke ist mit dieser Maschine tatsächlich nicht in Berührung gekommen. Denn bevor es an das geplante Freihand-Muster (Loops) ging, wollte ich erst einmal die zwölf Quadrate doppelt einfassen - mit dem Transporteur und und einem Gradstich an der Nähmaschine.

Mein Berlinaufenthalt hat zwar nicht dazu geführt, dass ich eine fertig gequiltete Decke mit nach Hause nehmen konnte, aber immerhin hatte ich es geschafft, sie zu vergrößern, eine Rückseite zusammen zu stückeln (beide Rückseitenstoffe waren zu klein), ein Sandwich zu bilden und die ersten Quadrate zu quilten…

… den Rest habe ich mit meiner kleinen Pfaff Quiltexpression 4.2. erledigt.

Schon allein die Quadrate einzufassen war ein Erlebnis! Sooo viel Stoff, so wenig Platz - und ein Kater, der es herrlich fand, es sich auf der unfertigen Decke gemütlich zu machen.

Nach den Quadraten ging es dann ans Freihandquilten - Loops sollten es werden! Ich bin so froh, dass ich am Ende der Sommerferien noch den Kurs bei Iva Steiner besucht hatte (hier habe ich darüber berichtet). So wusste ich, wie man beim Freihandquilten beginnt und wie man am Ende den Faden vernäht...

so sieht die Rückseite aus

Am Anfang waren meine Loops eher so eckige Gebilde, es ging mir nicht ganz flüssig von der Hand, aber je mehr Flächen gequiltet waren, desto einfacher fand ich es (trotz der großen Stoffmengen). Wenn ihr Lust habt, könnt ihr euch im Video meine Quiltfortschritte ansehen.

Den Rand habe ich nicht mit Loops versehen, weil die Decke noch einen Rahmen bekommen sollte. Die Schablone für den Rahmen hatte ich mir bereits letztes Jahr auf der Nadelwelt gekauft und ich war wild entschlossen, die zuvor aufgemalten Linien mit dem Transporteur zu quilten! Halbkreise, das konnte ja nicht so schwer sein!

Nunja, schnell musste ich feststellen, dass das Quilting eher bescheiden war. Die Stiche waren zu eng, der Stoff verzog sich. Einfach unschön. Aber war es wirklich anders zu erwarten bei einem so riesengroßen Quilt? 

Ich habe also das Quilting wieder aufgetrennt und alle Linien wieder gelöscht, habe auf Papier probiert, was für Hilfslinien ich brauche, um mit einem Kreisruler zu quilten und habe dann erst einmal ein wenig auf einem Probierstückchen geübt, denn die Kreisruler hatte ich zuvor noch nie benutzt...

Glücklicherweise habe ich mir aber nach dem Kurs bei Iva Steiner ein Kreisruler-Set gekauft, dass im Kurs empfohlen wurde...

Danach ging es an die Decke... beim Quilten der ersten beiden Halbkreise ließ ich mir viel Zeit - aber danach ging es immer besser und schließlich lag die fertig gequiltete Decke vor mir. Drei Tage vor dem Geburtstag meines Mannes - aber noch ohne Binding!

Das Binding war an der einen Seite zwar recht fix mit der Nähmaschine angenäht, die letzte Naht nähe ich aber immer mit der Hand! Das finde ich superentspannend und gefällt mir viel besser! Und das habe ich mal wieder zeitlich unterschätzt. Es ist schon recht zeitaufwendig das Binding mit der Hand anzunähen, wenn man so eine große Tagesdecke vor sich hat!

Letztendlich habe ich es aber rechtzeitig geschafft und freue mich nun riesig, dass die Tagesdecke das Gästebett im Arbeitszimmer meines Mannes endlich verschönert!

Ich habe den Quilt sogar mit einer Widmung versehen und erst hinterher festgestellt, dass der 2017er-Quilt der 6 Köpfe gar nicht Old Block Sampler hieß... ich glaube, das war eine andere Aktion. Aber da der Name passt und der 2017er Quilt keinen speziellen Namen hat, heißt er bei mir jetzt eben so!

Außerdem freue ich mich darüber, dass ich auf Annis Bingofeld ein weiteres Kreuzchen setzen kann, denn ich habe mit den Kreisrulern "eine neue Technik für mich" entdeckt.

Jetzt hüpfe ich schnell noch zu Doris rüber und schaue mal, welche Fortschritte es noch bei Stich für Stich zu bestaunen gibt. Ich bin gespannt!

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